Eine Weihnachtsgeschichte

Zu seinem 18. Weihnachtsfest hat der herangewachsene Mensch ein ganz besonderes Geschenk bekommen: eine Schatzkiste. Schön verziert, mit Schloss und Schlüssel. Ganz so, als wäre sie einer der Abenteuergeschichten entnommen, denen er doch längst entwachsen war.

Der Inhalt: Fünf Briefe an das Christkind. Beim ersten, mit vier, hat er seine Wünsche noch gezeichnet. Ein Baum, ein Auto, ein Stern. Beim zweiten steht schon krakelig der Name auf dem Zettel, damit in der Weihnachtswerkstatt kein Irrtum aufkommt. Im dritten und vierten Brief wünscht sich das Kind in Schönschrift Spielsachen und ein paar andere Kleinigkeiten.

Beim fünften, mit acht, scheint es schon sehr genau zu wissen, wo das Christkind einkauft und welches Budget dafür ungefähr zur Verfügung steht.

In seiner Erinnerung sind damals viele der Wünsche in Erfüllung gegangen, seltener gab es eine Enttäuschung.

Schenken will gelernt sein, Wünschen auch

Wie schön, wenn das Schenken gelingt! Der Schlüssel dazu ist sowohl schwierig wie auch einfach: Was wäre, wenn wir mit allen, die wir beschenken wollen und von denen wir Geschenke erwarten, vorab reden? Gemeint sind nicht „Bestellungen“ an das Christkind, auch wenn das gut funktionieren kann, siehe oben.

Nein, gemeint ist hier ein neugieriges Sich Kennenlernen: „Was interessiert Dich?“ „Was hat Dir in letzter Zeit besonders viel Freude gemacht, sodass Du mehr davon haben möchtest, als Du Dir selbst leisten willst oder kannst?“ „Was möchtest Du noch lernen?“

„Welches Buch hat Dich in letzter Zeit so gefesselt, dass Du es nicht weglegen konntest, und warum?“ „Wo möchtest Du im nächsten Jahr Urlaub machen und was kannst Du dafür brauchen?“ „Was wärmt Deine Seele, was erfüllt Dein Herz?“

Fülle erzeugt Fülle

Vielleicht sind es schon die Gespräche selbst, gern bei Keksen, Tee oder Glühwein, aber auch online oder am Telefon, die ein bisschen Zauber in den Advent bringen.

Vielleicht aber freuen wir uns beim Schenken über inspirierende Ideen und können den Einkaufsstress gegen eine gelingende Schatzsuche tauschen. Vielleicht sind wir als Beschenkte dann doch noch überrascht, wie gut das Christkind zugehört hat.

Und vielleicht entstehen auf diese Weise auch noch Vertrautheit und Wärme und vieles mehr. Wer weiß!

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine bezaubernde Adventzeit und ein wundervolles Fest,

 

Ihre Cornelia Martens,
Marie-Claire Martens und 
das gesamte EAP Team

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